Wie wir bei MAHLE Prozessintelligenz nutzen, um Bestände intelligenter zu steuern, Kosten einzusparen und das Thema Predictive Reporting voranzutreiben.
Lieferengpässe, steigende Rohstoff- und Energiepreise, geopolitische Spannungen, neue Gesetze – die Liste der Herausforderungen ist lang. Um sich erfolgreich am Markt zu halten, müssen Logistiker die Supply Chains dieser Welt agiler gestalten. Das wissen auch wir bei MAHLE.
Als Konzernlogistik-Leiter für einen der weltweit führenden Automobilzulieferer gehört es zu meinem Job, die Lieferketten für die Zukunft zu wappnen. Transparenz, Agilität und Resilienz sind dabei die Schlagworte, die sicher auch andere Supply-Chain-Verantwortliche gut kennen. Doch Lieferketten-Transformation ist leichter gesagt als getan, wenn globale Lieferkettennetzwerke zunehmend komplexer werden, Prozesse über isolierte Systeme laufen und Materialverfügbarkeit, Nachfrage und Absatz teils extremen Schwankungen unterliegen.
Was das bedeutet – und warum Prozessintelligenz und speziell die Kombination aus Process Mining und KI dem Automobil-Sektor den Weg durch diese Transformation weisen kann, lesen Sie hier.
Gerade in der Automotive-Branche haben wir eine extrem komplexe Systemwelt. Und nach zwei Jahrzehnten in der Branche weiß ich: eine vollkommen standardisierte IT-Landschaft werden wir nie erreichen. Es heißt nicht umsonst „Nach der Transformation ist vor der Transformation.”
„Wer das verstanden hat und in Software investiert, die diese heterogenen Systeme verknüpfen und orchestrieren kann, verschafft sich einen massiven Wettbewerbsvorteil.”
Mit Celonis haben wir eine Plattform gefunden, die uns genau dabei im Bereich Bestandsmanagement unterstützt. Weil Celonis Daten aus allen gängigen IT-Systemen extrahiert und mit Hilfe von Process Mining einen digitalen Zwilling unserer Lieferkette erstellt, fungiert es als intelligente Schicht für unseren IT-Stack. Und noch wichtiger: Wir arbeiten nun unabhängig von den Systemen, die auch in Zukunft noch nachkommen werden. Für alle, die noch nie von Process Mining gehört haben: Process Mining liefert uns Echtzeitdaten, um unsere Prozesse – und unser Inventory Management im Speziellen – gezielt zu verbessern.
Ich gebe gern zu: Ich habe das Potenzial Process Mining anfangs unterschätzt. Ich habe schon einige Software-Tools ausprobiert – aber so einen holistischen (und realistischen) Ansatz, um Optimierungspotenziale in Prozessen aufzudecken und Mehrwerte zu realisieren, kannte ich bislang nicht.
Gemeinsam mit Celonis haben wir ein Inventory Control Center entwickelt und dieses an unsere speziellen Anforderungen angepasst. Erstmals können wir so ein- und ausgehende Materialbewegungen, und damit auch Bestandsniveaus, weltweit und in Echtzeit einsehen und steuern. Und nicht nur das. Wir haben auch beim Thema Predictive Reporting einen Riesensprung gemacht.
„Wir haben mit dem Inventory Prediction-Dashboard eine Lösung geschaffen, mit der wir Bestände auch in den kommenden Monaten präzise voraussagen und so proaktiv eingreifen können.”
Innerhalb von sechs Monaten haben wir das Control Center global auf knapp 150 Werke weltweit ausgerollt – mit erstaunlichem Erfolg. So haben wir unsere Bestände werksübergreifend um 20% reduziert und unser Bestandsmanagement grundlegend transformiert.
Operatives Alignment: Wir haben es geschafft, dass Konzernzentrale und Mitarbeiter auf Werksebene einheitlich über Daten sprechen. Die Skalierbarkeit macht Celonis dabei so gut, weil es die Daten sowohl für die Geschäftsführung aggregieren, aber auch granular für Mitarbeiter im Shop-Floor aufschlüsseln kann. So kann das Management genauso mit der Plattform arbeiten wie der einzelne Disponent, der für fünf Sachnummern verantwortlich ist. Genau das sind für mich die Systeme der Zukunft.
Echtzeit-Einblicke: Ich verändere quasi die Zukunft, weil ich sehe, wie sich meine heutigen Entscheidungen auf die Bestände von morgen auswirken. Und darauf aufbauend kann ich deutlich präzisere Entscheidungen treffen. Und das auf allen Ebenen: Konzerngruppe, Region, Standort, Prozessverantwortliche.
Proaktives Supply Chain Management: Mit Celonis können wir nicht nur sehen, wie unsere Werksbestände heute aussehen – sondern wohin sie sich in den nächsten Monaten entwickeln. Celonis Action Flows, also automatische Alerts, warnen uns frühzeitig über drohende Überbestände und geben Empfehlungen ab, z.B die Zulieferermengen anzupassen oder den Materialnachschub zu verschieben. Umgekehrt können wir so auch Fehlbestände verhindern – und so nicht nur Bestandskosten senken, sondern auch die Lieferzuverlässigkeit optimieren.
Transparenz und Effizienz: Wir haben es geschafft, jedem ein Tool in die Hand zu geben, mit dem das Arbeiten am Thema Bestandsoptimierung viel transparenter ist als vorher. Und es macht den Teams Spaß, weil sie effizienter werden.
Change Management: Tools, die einen so großen Anwendungsnutzen haben, werden quasi von allein verwendet. Wenn etwas die Arbeit erleichtert, spricht sich das herum wie ein Lauffeuer. Es gibt Themen, die ich jahrelang in die Breite getragen habe. Das, was wir jetzt tun können, hat in wenigen Monaten eine riesige Zahl an Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erreicht.
Diese ersten Erfolge im Bestandsmanagement sind noch nicht das Ende unserer Reise. Ich sehe großes Potenzial, diese neue Form des Predictive Reporting auch auf weitere Themenbereiche auszuweiten, zum Beispiel auf Transportkosten oder Verpackungsgrößen.
Um langfristig einen Wettbewerbsvorteil zu haben, schauen wir aber auch auf die Konkurrenz außerhalb der Automobilbranche. Nehmen Sie den E-Commerce-Riesen Amazon, der seine Kunden vom Bestellvorgang, bis Warenlieferung in Echtzeit auf dem Laufenden hält.
So komplett digital ist die Automotive-Zulieferindustrie weltweit noch nicht — auch weil die Bedingungen teils gegen uns spielen: Wir haben eine deutlich komplexere Logistik-und Speditionslandschaft mit Tier 1-2-und 3 Suppliern, Subunternehmen von Subunternehmen, etc.
„Deshalb brauchen wir eine vollständig digitalisierte Supply Chain, die Lieferanten mit einschließt.”
Wenn wir es schaffen, unsere Supply Chain wirklich end-to-end zu digitalisieren – sprich vom Lieferanten, über das Produktionswerk bis zum Endkunden – können wir noch intelligenter einkaufen, produzieren und ausliefern. Wenn ich beispielsweise das Produktionsrisiko unserer Lieferanten kenne (Hat er die Ware auf Lager? Kann er produzieren, was ich brauche – in der Menge, die ich brauche?), kann ich meine Sicherheitsparameter oder Bestelltermine entsprechend anpassen.
Um dahin zu kommen, gibt es noch viel zu tun. Nicht nur bei MAHLE, sondern industrieweit. Die Prozessintelligenz von Celonis hilft uns, unsere Prozesse digital abzubilden und die ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen.
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